Möbelzertrümmerer

 

Im Jahr 1934 und 1935 war die Weinernte sowohl von der Qualität als auch der Menge außerordentlich gut. In den Wormser Wirtshäusern kostete „de Halwe Woi“ (0,25 l) in dieser Zeit ziemlich konstant 25 RPf. Wilhelm B., Wirt und Inhaber der Gastwirtschaft „Oerdges Bierkeller“ in der Alzeyer Straße (nach dem Krieg „Alzeyer Hof“, seit einigen Jahren „Dimi's Taverne“), war auch nebenberuflich Wein­kommissionär. Er hatte Ende 1935 den Weinkeller reichlich gefüllt und wollte deshalb auch den Umsatz deutlich steigern. Daher verkaufte er „de Halwe Woi“ zu einem Sonderpreis von 15 RPf. Rund 10 RPf billiger als in den meisten Lokalen sprach sich dies schnell rum; der Weinumsatz bzw. Weinabsatz in der Gastwirtschaft stieg daher auch überproportional. Einer der Wein trinkenden Gäste – der sich reichlich an dem preisgünstigen Tropfen labte – hatte ob seines stark erhöhten Alkoholpegels später zu Hause randaliert, wobei auch einige Möbelstücke zu Bruch gingen. Ab diesem Zeitpunkt hieß der besagte Wein „Möbelzertrümmerer“.

 

 

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