Heidenröslein

 

von Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832)

Melodie: Franz Schubert (1797-1828)

 

Sah ein Knab ein Röslein stehn,

Röslein auf der Heiden,

War so jung und morgenschön,

Lief er schnell, es nah zu sehn,

Sah's mit vielen Freuden.

Röslein, Röslein, Röslein rot,

Röslein auf der Heiden.

 

Knabe sprach: „Ich breche dich,

Röslein auf der Heiden!“

Röslein sprach: „Ich steche dich,

Dass du ewig denkst an mich,

Und ich will's nicht leiden.“

Röslein, Röslein, Röslein rot,

Röslein auf der Heiden.

 

Und der wilde Knabe brach

's Röslein auf der Heiden;

Röslein wehrte sich und stach,

Half ihm doch kein Weh und Ach,

Musst es eben leiden.

Röslein, Röslein, Röslein rot,

Röslein auf der Heiden.

 

 

Heideresje

Siehd en Bu' e Resje blieh',
Resje uff de Heide,
es war mojens zimlisch frih,
er will's seh' un rennd dord hie,

kann des aa gud leide.
Resje, Resje, Resje rod,
Resje uff de Heide.

De Bu' seschd: "Ab robb isch disch,
Resje uff de Heide."
's Resje seschd: "Dann schdesch isch disch,
so, dass du dann dengschd an misch,
kann sowas ned leide."
Resje, Resje, Resje rod,
Resje uff de Heide.

Un de Bu' robbd's trotzdem ab,
's Resje uff de Heide.
's Resje schdischd un ned so knabb.
Des dud weh, de Bu' haud ab.
Ja, jedzd muss er leide.
Resje, Resje, Resje rod,
Resje uff de Heide.

 

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